Auszeichnungen 2014


Auszeichnungen in Gold 2014


Parkstraße 35

Ein Haus aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts hat neue Besitzer gefunden und wurde sorgfältig und mit viel Feingefühl restauriert. Viele Details der Innenausstattung wurden erhalten, so dass das Gebäude auch im Innern noch den Charme aus seiner Entstehungszeit behalten konnte. Auf die heute übliche Verpackung durch einen Vollwärmeschutz wurde verzichtet. Dafür wurden die Fenster mit eine Dreifachverglasung ausgestattet und in die Außenhülle eine Wandtemperierung nach Grosse-Schmidt eingebaut. Lediglich das Dach wurde isoliert, was bei der Betrachtung von außen etwas störend wirkt. Im Gebäude sind zwei Wohnungen und ein Büro untergebracht. Alles in Allem ist das Bürgerforum jedoch sehr angetan von dieser Sanierung, weshalb es der Besitzerin Frau Angela Klink und ihrem Architekten Andreas Ludwig dafür eine Auszeichnung in Gold verlieh.


Unterer Hammer, Holbeinstraße 13

Eine Mammutaufgabe ist die Sanierung der ehemalige Mühle unterer Hammer in der Holbeinstraße, die nur in mehreren Etappen zu bewältigen ist. Doch der Besitzer Werner Mendel, der in diesem großen Gebäude seine Schreinerei betreibt, ließ sich von dieser Herkulesaufgabe nicht einschüchtern. 2014 wurde wieder eine große Etappe bewältigt. Das Dach wurde saniert und isoliert, die Außenhülle neu verkleidet. Weitere Wohnungen worden eingebaut. Dabei wurde viel Wert darauf gelegt, die alte Form des Denkmal geschützten Gebäudes zu wahren. Was historisch schräg war, wurde auch so wieder hergestellt. An den Dachgewänden wurden Nisthilfen für Mauersegler eingebaut. In der Schreinerei wurden die alten Antriebswellen der Mühle im Boden belassen und nicht ausgebaut. Eine alte Wasserturbine aus den 20er Jahren zur Stromerzeugung wurde mit Hilfe des Arbeitskreises Wasserkraft von Andritz Hydro in Gang gesetzt und produziert nun stetig sauberen Strom. Als Teil des in Entstehung befindlichen Ravensburger Mühlenwegs wurde der Gartenschuppen mit Schaubildern der historischen Mühlen ausgestattet. Für einen Zwischenstopp der Besucher laden eigens dafür vorbereitete Tische und Bänke ein. So ist ein Kleinod der Ravensburger Stadtgeschichte nun auch wieder für die Öffentlichkeit erlebbar. Dafür bedankt sich das Bürgerforum bei dem Besitzer Werner Mendel und seinem Architekten Matthias Weth mit einer Auszeichnung in Gold und wünscht weiterhin viel Kraft, um das Projekt noch weiter zu führen. Eine Vollendung wird bei so einem Projekt naturgemäß nie ganz möglich sein.


Arbeitskreis Ravensburger Wasserkraft bei Anditz Hydro

Seit einigen Jahren gibt es bei der Firma Andritz Hydro einen Arbeitskreis, der sich um die Revitalisierung der inzwischen stillgelegten Wasserturbinen in Ravensburg kümmert. Die in Stand gesetzte Turbine im unteren Hammer wurde schon oben dargestellt. Eine zweite produziert in der Wangener Straße deutlich mehr Strom. Auf dem Gelände der ehemaligen Spinnerei Manz und Stimmler kann man nun durch ein Schaufenster der schnurrenden Turbine bei ihrer Stromproduktion zuschauen. Ein drittes Projekt ist das 2014 fertiggestellte Ravensburger Wasserspiel „Wasserflipper“ in der mittleren Holbeinstraße. Dass der Gewinn aus der Stromproduktion für Jugendförderung investiert wird, ist noch das Sahnehäubchen dieses vorbildliche Projekts, das wir mit einer Auszeichnung in Gold belohnen möchten. Wir wünschen, dass der Arbeitskreis um Stefan Kaiser auch das nächste anvisierte Projekt am Gespinstmarkt erfolgreich abschließen können wird.


Stadt Ravensburg: Bemühungen um den Hauptfriedhof

Seit über 10 Jahren gibt es eine enge Kooperation zwischen der Stadtverwaltung und dem Bürgerforum, um den Charakter des Hauptfriedhofs zu erhalten. Wurde in den späten 90 er Jahren des vergangenen Jahrhunderts noch entschieden, den Hauptfriedhof sukzessiv mit Grabkammern auszustatten, hat zwischenzeitlich ein komplettes Umdenken stattgefunden. Viele unserer Vorschläge wurden vom Tiefbauamt aufgenommen und weiterverfolgt. Der Hauptfriedhof wurde in seiner Gesamtsachheit unter Denkmalschutz gestellt, das Projekt Grabpatenschaften wurde auf den Weg gebracht, mehrere Einzel-und Familiengräber wurden unter Denkmalschutz gestellt, die Grünplanung wird konsequent unter ökologischen Aspekten weiter verfolgt, für Urnenbestattungen werden neue Wege beschritten, einzelne schützenswerte Gräber und Grabmale werden von der Verwaltung gesichert. Auch ein neu gebildeter Arbeitskreis trifft sich regelmäßig, um die anstehenden Entscheidung zu besprechen und zu modifizieren. Über diese Entwicklung sind wir sehr zufrieden und wollen uns bei der Stadtverwaltung, Abteilung Friedhöfe, speziell bei Herrn Bahya, bedanken und verleihen dafür eine Auszeichnung in Gold.


Auszeichnungen in Silber 2014


Obere Breite Straße 40 „vermöbelt“

Ein Handwerkerhaus in der Unterstadt hat neue Besitzer gefunden, die an der alten Tradition anknüpfen. Der alte Verputz an der Fassade: „Polsterei Johan Rundel Tapezier“ wurde belassen, auch wenn unten nun eine Frau, nämlich Kerstin Till das Gewerbe der Polsterin weiterführt. Von außen ist bei der Sanierung nur wenig verändert worden. Im Ergeschoss wurde der Laden mit der Polsterei renoviert. Die übrigen Geschosse werden nun von der Familie selbst genutzt. Dabei hat Carsten Scheiner bei der Sanierung darauf geachtet, mit der alten Substanz möglichst sorgsam umzugehen. Zusammen mit seiner Frau haben sie beim Interieur Wert darauf gelegt, die Möglichkeiten ihres Handwerks zu präsentieren. Die Innenräume zeigen nun ein freundliches Ambiente im Vintage Stil. Das Bürgerforum freut sich mit den neuen Besitzern über diese stilvoll gelungene Sanierung und darüber, dass altes Handwerk junge Nachfolger gefunden hat. Dafür gibt es eine Auszeichnung in Silber.


Untere Breite Straße 42

Ein Unterstadthaus, das vor rund 30 Jahren schon einmal saniert worden ist, hat den Besitzer gewechselt. Schon damals wurden die ersten zwei niedrigen Geschosse zu eine Geschoss zusammengefasst. Das Haus wurde jetzt umfassend für die eigene Nutzung renoviert. Es beherbergt ein kleines Architekturbüro und eine großzügige Wohnung. Zusammen mit dem für die Unterstadt kleinen Gartenanteil der Teil eines großen gemeinsamen Innenhofs ist, der von insgesamt vier Straßenzügen gebildet wird, ist eine attraktive Wohnmöglichkeit in der Innenstadt entstanden. Die Sanierung wurde von dem Ravensburger Architekten Hans-Jürgen Eichhorn, der das Haus mit seiner Ehefrau Brigitte Schmiedel-Eichhorn besitzt und bewohnt, durchgeführt. Das Bürgerforum hat diese Sanierung 2014 mit einer Auszeichnung in Silber belohnt.


Adlerstr. 4-6

Zwei kleine Handwerkerhäuser in der Unterstadt, eines davon eine ehemalige Metzgerei, wurden komplett saniert und einer neuen Nutzung zugeführt. Durch den Einbau eines gemeinsamen Treppenhauses war es möglich den Platzbedarf eines Steuerberatungsbüros herzustellen. Thilo Buchmann, der dieses Büro dort führt, hat sein Elternhaus zusammen mit dem Architekturbüro „Architekturlokal“, Selbach, Kneer und Maroske aus Ravensburg grundlegend umgebaut. Entstanden sind moderne ansprechende Büroräume in einer ansonsten sehr beengten Stadtlage, die sich sehen lassen können. Für diese Leistung verleiht das Bürgerforum eine Auszeichnung in Silber.


Burgstraße 3

Ein Wohnhaus- und Geschäftshaus in der Burgstraße 3 wechselte den Besitzer und wurde jetzt für den Gasthof Ochsen zum Hotel am Mehlsack mit Gastraum umgebaut. Wer die Baustelle verfolgte, konnte erkennen, dass für dieses Vorhaben wirklich ein Schutzengel gebraucht wurde. Statisch und auch sonst bautechnisch eine echte Herausforderung, die erfolgreich gemeistert wurde. Mit viel Liebe wurden Bauteile, die sich im Haus fanden, wiederverwendet und teilweise einer neuen Bestimmung zugeführt. Der Ausleger der ehemalige Schmiedewerkstatt wurde sorgsam restauriert. Die alte Haustüre wurde als Innentüre wieder eingebaut. Alte Balken und Ziegelsteine wurden an anderen Stellen eingefügt, um der Historie des Gebäudes - auch bei einer neuen Zweckbestimmung - gerecht zu werden. Entstanden ist ein neues Stadthotel mit Lounge, Gastraum, Kosmetikstudio im Keller und unterschiedlichen Gastzimmern in den Obergeschossen. Das Bürgerforum freut sich, dem Besitzer Herrn Kimpfler und seinem Architekten Alexander Rottmeier eine Auszeichnung in Silber verleihen zu dürfen.


Platzgestaltung mittlere Holbeinstraße

Im Rahmen des Sanierungsgebietes „östliche Vorstadt“ wurde der Platz bei der Einmündung der Raueneggstraße in die Holbeinstraße neu gestaltet. Bauherr war hier die Stadt Ravensburg. Das Wasserspiel „Flipper“ wurde oben bereits vorgestellt und ausgezeichnet. Der neu entstandene Platz lädt Kinder zum Spielen und Erwachsene zum Verweilen ein. Eine kleine Mauer aus Travertin zeigt das dort im Stadtviertel für den historischen Kanal ursprüngliche verwendete Gestein. Alles in allem eine Aufwertung für das Stadtquartier. Die Auszeichnung in Silber geht an das Sanierungsamt der Stadt Ravensburg (Herrn Nonnenmacher) und das Architekturbüro „365 Freiraum und Umwelt“ aus Überlingen.


Fahrradprofis, Wangener Straße 17

Die ehemalige Spinnerei Manz und Stimmler in der Wangener Straße wurde seit ihrer Stilllegung in den 70er Jahren schon mehrfach für neue Nutzungen umgebaut. Nun wurde der straßenseitige Teil erneut saniert. Der jetzige Umbau für ein Fahrradgeschäft bedurfte größerer Eingriffe, die auch im Rahmen des jetzigen Sanierungsgebietes, nicht zu unterschätzen waren. Deshalb bedurfte es hier der gemeinsamen Anstrengungen der neuen Mieter und der Besitzer, um diese Sanierungsmaßnahme schultern zu können. Mit der Unterstützung des Architekten Apfelbacher von den Fahrradprofis ist diese Maßnahme gelungen. Auch von Seiten des Amtes für Stadtsanierung gab es Schützenhilfe, um den schwierigen Eingang von der Wangener Straße zu ermöglichen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Entstanden ist ein modernes Fahrradgeschäft, das sich optimal in das Industriegebäude integriert. Die Auszeichnung in Silber ging deshalb an alle Beteiligten, die Besitzer, Fam. Härdtner, die neuen Mieter, die Fahrradprofis, Familie Keller mit ihrem Architekten Hanno Apfelbacher.