Auszeichnungen 2022


 

Auszeichnungen in Gold

 

Georgstraße 28 - Maschinenfabrik Ravensburg - Halle 5

 

Die ehemalige Maschinenfabrik Ravensburg "Marav" - ehemals "F. X. Hohner Eisengießerei und Maschinenfabrik" - wird seit 1998 nicht mehr als solche genutzt und wurde seitdem abschnittsweise umgebaut. Als vorletzter Abschnitt wurde die Halle 5 entlang der Georgstraße entkernt und aufwendig durch neu eingezogene Betondecken zu einem dreigeschossigen Zweckgebäude umgebaut. In den beiden unteren Geschossen sind PKW-Einstellplätze und ein Laden mit hochwertigen Wohnaccessoires entstanden. Im obersten Geschoss finden sich jetzt Praxen, Büros und ein Frisörgeschäft. In der Teilunterkellerung ist die Energiezentrale mit der Haustechnik für Gasheizung, Geothermie und Solartechnik für das ganze Quartier untergebracht. Durch weitgehenden Erhalt der alten Strukturen ist ein lebendiges und höchst kreatives Ensemble entstanden. Bauherr ist die Firma Bausch Immobilien mit dem Architekten Andreas Ludwig.


 

Auszeichnungen in Silber

 

Kirchstraße 15 - Wohn- und Geschäftshaus (ehemals Café und Konditorei Honold)

 

In den Räumen der ehemaligen Konditorei Honold wurde ein Tagescafé eingebaut. Durch Umbau der Kellerdecke konnten die Räumlichkeiten von der Kirchstraße aus barrierefrei erreichbar eingerichtet werden. Der Innenausbau wurde zeitgemäß gestaltet und die vorhandene gothische Holzbohlendecke sorgfältig restauriert. Die Fassade erhielt eine farbliche Neufassung bei weitgehendem Erhalt der bestehenden Öffnungen. Für den Ladenumbau zeichnet der Inhaber des Cafés Andreas Reck mit dem Architekten Roch Bossert verantwortlich.


 

Goldgasse 3 - Wohn- und Geschäftshaus

 

In der historischen Goldgasse ist das Gebäude Nr. 3 seit vielen Jahren nicht wegzudenken. Seit mehreren Generationen betrieb die Familie Kuhn hier im Erdgeschoss eine Druckerei, die aber 2020 aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben wurde. Der Sohn sanierte nun zusammen mit seiner Frau Elisabeth Kuhn und dem Architekten Uli Schmidt von AGP Assfalg, Gaspard und Partner das elterliche Haus, um es fortan selbst zu bewohnen. Im Erdgeschoss befindet sich jetzt ein  Ladengeschäft mit Imbiss für Spezialitäten aus dem Piemont. Durch einen Durchbruch zu benachbarten Modehaus Reischmann kann man nun jeweils in die anderen angrenzenden Räumlichkeiten gelangen, was für die Gäste ausgesprochen attraktiv ist. Besonders aufwendig war die nachträgliche Vollunterkellerung, welche wegen der notwendigen Nebenräume für Lokal und die Haustechnik notwendig war. Durch ein zum Planungsbeginn ausgefertigtes Brandschutzkonzept konnte unter anderem die alte Holztreppe erhalten bleiben.


 

Mauerstraße 17 - Hotel "Kaiserhof" mit Restaurant "Hermanns"

 

Um 1490 erstmals erwähnt als Kornstadel der Deutschordensherren, war das Gebäude später Wagenremise für die Thurn- und Taxis’sche Post und ab 1852 Baumwollweberei.
Zur Jahrhundertwende entstand daraus ein Hotel, das nach umfangreichen Umbauten „Kaiserhof“ getauft und 1906 mit einem Festessen im Kaisersaal neueröffnet wurde. Haus und Saal erhielten diesen Namen, weil unmittelbar vor dem Gebäude ein Denkmal Kaiser Wilhelm I. stand und eine Kopie dieser Büste – palmenumrahmt – auch im großen Saal thronte. Das Hotel mit dem feinen Restaurant war auch für größere Festlichkeiten und Tanzveranstaltungen erste Adresse. Ab 1950 war das ganze Gebäude ein renommiertes Möbelhaus und der Hotelbetrieb ruhte seitdem.

2016 entstand die Vision des neuen Eigentümers Hermann Müller, zusammen mit dem Architekten Dieter Allgayer, der Architektin Sarah Tiltag, dem Fachbüro Thomas Meixner, Studio für Innenraumgestaltung und Design sowie Harald Jehle, Gestaltung und Farbberatung.
Werkplanung und Bauleitung hatte das Planungsbüro Holz GmbH: Ein Stadthotel, das Design, Klasse und Genuss sollte unter einem Dach vereint sein. Sechs Jahre später war es dann so weit. 2022 wurde das Hotel Kaiserhof eröffnet und erstrahlt heute mit 51 Zimmern, zwei Restaurants – inklusive des neu interpretierten Kaisersaals – auf insgesamt vier Etagen in neuem Glanz. Im altehrwürdigen „Kaisersaal“, der noch immer Ball-Atmosphäre ausstrahlt, entstand ein öffentliches Restaurant. Außerdem soll der Saal für exklusive Veranstaltungen genutzt werden. Das Hermanns, ein Café mit eigener, gehobener Küche und die Bar runden den Gastronomiebereich ab. „Der Kaiserhof soll ein wichtiger Treffpunkt in und für die Stadt werden. Für Ravensburger, Menschen aus der Region und Gäste aus der ganzen Welt. Hier begegnet man sich – privat oder geschäftlich, zum Genießen im Kaisersaal oder ganz leger im Hermanns“, formuliert Geschäftsführer Hermann Müller seinen Anspruch.

 


 

Obere Breite Straße 30 - Wohn- und Geschäftshaus

 

Das Haus stammt vermutlich aus dem Jahr um 1385 und wurde im Zusammenhang mit der Jodokskirche erbaut. Seit den 50-er Jahren ist es im Besitz der Familie Lipp, die im Erdgeschoss bis vor wenigen Jahren ein Schreibwarengeschäft betrieb. Für die Sanierung, für die der Bauherr Dr. Wolfgang Lipp mit dem Architekten Odo Jutz verantwortlich war, wurde das Gebäude entkernt und aus Brandschutzgründen mit Holz-/Betonverbunddecken versehen. Im EG wurde ein Laden eingerichtet und in den Obergeschossen vier Wohnungen untergebracht. Trotz umfangreicher Eingriffe und notwendiger Umbaumaßnahmen blieb der ursprüngliche Charakter des Hauses weitgehend erhalten und zahlreiche historische Details konnten zudem gerettet werden.


 

Untere Breite Straße 43 - Wohn- und Geschäftshaus

 

Über viele Jahre hinweg konnte der Eigentümer, der bekannte Journalist und Autor Wolfram Frommlet, in Eigenregie mit verschiedenen regionalen Handwerkern den historischen Bestand des Gebäudes erhalten und restaurieren. Dabei wurde äußerst behutsam vorgegangen und dank der Sachkunde der beteiligten Handwerker manches stadtbildprägendes Detail, wie beispielsweise die alte Holzfassade im Westen oder die Holzjalousien mit den Außenschabracken aus Blech auf der Straßenseite gerettet.